MARCELO GEORGE
Hier sind einige großartige Beispiele für Nicht-Salsa-Lieder, die in lebhafte Salsa-Versionen umgewandelt wurden:

„Billie Jean“ – Tony Succar
Tony Succars Version des Popklassikers von Michael Jackson zeigt, wie die ikonischen Elemente des Songs – seine Hooks und einprägsamen Melodien – erhalten bleiben und er gleichzeitig nahtlos in ein pulsierendes Salsa-Stück verwandelt werden kann.
„Ne me quitte pas“ – Yuri Buenaventura
Diese Interpretation des berühmten französischen Liedes, das von Édith Piaf verewigt wurde, bewahrt die emotionale Tiefe des Textes und verleiht ihm gleichzeitig die lebendige und dynamische Essenz der Salsa. Die harmonischen Veränderungen unterstreichen die Gesangsmelodie und bieten eine frische, temperamentvolle Interpretation.
„El sol de la noche“ – Salsa Celtica
Diese Fusion verbindet auf wunderbare Weise keltische Melodien mit rhythmischen und instrumentalen Elementen der Salsa. Es ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie zwei scheinbar weit voneinander entfernte Musikkulturen zusammenkommen und etwas Außergewöhnliches schaffen können.

„Clocks“ – Coldplay & Buena Vista Social Club
Diese Zusammenarbeit bewahrt das ikonische Intro des Hits von Coldplay und geht gleichzeitig in einen Salsa-Montuno-Stil über. Die Blechbläserarrangements, Jazzeinflüsse und das dynamische Zusammenspiel zwischen Versen und Instrumenten machen es zu einer großartigen Adaption.
„Let It Be“ – Tito Nieves
Tito Nieves' Interpretation des Beatles-Klassikers passt die diatonische harmonische Progression an die Salsa-Clave an. Wichtige Salsa-Elemente wie Coro/Pregón, Blechbläserdialoge und dynamische Änderungen (arriba, abajo) kommen zum Vorschein, bleiben aber der Essenz des Originalsongs treu.
„Fragilidad (Zerbrechlich)“ – Milagros Pinera & Sanmera
Diese Adaption von Stings „Fragile“ verwandelt das Lied in ein Salsa-Meisterwerk, behält dabei aber seinen ursprünglichen Geist. Die langen, harmonischen Hintergrundnoten werden mit der energischen Phrasierung und dem rhythmischen Clave der Salsa gepaart und zeigen, wie Salsa fast jedem Lied eine lateinamerikanische Tanzstimmung verleihen kann.
Nicht alles im Leben passt perfekt zusammen, und Musik ist da keine Ausnahme. Wenn es darum geht, Salsa-Versionen von Liedern aus anderen Genres zu erstellen, können bestimmte Kriterien manchmal übersehen, vergessen oder sogar ignoriert werden.
HAFTUNGSAUSSCHLUSS
Ich möchte klarstellen, dass dies nur meine Sichtweise ist. Ich habe nicht die Absicht, die Mühe und Kreativität, die in diese Projekte fließen, zu untergraben. Viele dieser Songs haben an Popularität gewonnen, obwohl sie vom Wesen der Originale abgewichen sind, und es wäre nicht fair, sie als „Desaster“ zu bezeichnen. Genau wie andere Genres hat Salsa das Recht, mit kreativen Mashups und einzigartigen Interpretationen zu experimentieren. Schließlich kennt die Kreativität keine Grenzen!
Dennoch halte ich es bei der Adaption von Liedern zu Salsa für wichtig, die Essenz der Originalstücke beizubehalten. Dazu gehört, Rhythmus, Harmonie und Melodie sorgfältig anzupassen und dabei dem Geist der Salsa und ihren Schlüsselelementen treu zu bleiben. Im Folgenden habe ich einige Beispiele hervorgehoben, bei denen diese Aspekte besser hätten gehandhabt werden können:

„Careless Whisper“ (Rumores) – Orquesta la Palabra
Das Intro dieser Version, bevor der Rhythmus beginnt, nimmt überhaupt keinen Bezug auf das Originallied. Obwohl es gut sein kann, etwas Neues hinzuzufügen, fehlt den Blechbläsermelodien, die versuchen, das ikonische, sinnliche Saxophon-Intro nachzubilden, der Charakter des Originals. Das könnte daran liegen, dass das Tempo schneller ist, was die Phrasierung und Absicht hinter dieser süßen Saxophonmelodie verändert. Darüber hinaus fehlt in dieser Salsa-Adaption der dichte Nachhall, der das Intro des Originals kennzeichnet.
Der Text enthält Abschnitte, die nicht zum Original gehören, aber die Kombination aus Spanisch und Englisch ist beeindruckend gelungen. Der Refrain bleibt jedoch unverändert zum Original, ohne an die Clave angepasst zu werden, was ein leicht abschreckendes Gefühl erzeugt.
Die zweite Hälfte des Songs verliert die Essenz des Originals vollständig, so dass jemand, der „Rumores“ nicht kennt, dies nicht als Cover erkennen würde. Nur das Ende – das das Intro widerspiegelt – bietet eine Verbindung zum Originalstück.
„Beat It“ – Rhythmen del Mundo
Konzentrieren wir uns auf das Intro. Diese Version verwendet die E-Gitarre aus dem Cover von „Beat It“ von Fall Out Boy und nicht das Original von Michael Jackson. Diese Wahl ist zwar interessant, verändert aber den Charakter des Songs erheblich.
Der Übergang zur Salsa, bei der Blechblasinstrumente über das E-Gitarrenriff gelegt werden, wirkt gezwungen. Es gibt keine natürliche Vermischung der Elemente, sodass es eher wie zwei gleichzeitig gespielte verschiedene Lieder klingt als wie eine zusammenhängende Interpretation.
Auch hier handelt es sich nur um meine persönlichen Beobachtungen. Meine Kritik basiert auf den Kriterien, die ich auf der Seite „TUTORIALS“ für die Erstellung von Salsa-Adaptionen dargelegt habe, die dem Original treu bleiben und gleichzeitig die einzigartigen Elemente des Genres berücksichtigen.